Laut einer Studie (DEGS1) zufolge sind 1,2 % der befragten Frauen sowie 0,9 % der befragten Männer in den vergangenen zwölf Monaten Opfer physischer Partnerschaftsgewalt geworden. Einer anderen Studie zufolge sind sowohl jede 4. Frau als auch jeder 4. Mann bereits Opfer von Partnerschaftlichen Gewalt geworden. Trotzdem Partnerschaftliche Gewalt gegen Frauen große öffentliche Aufmerksamkeit bekommt und gut erforscht ist, fehlt es an entsprechender Aufmerksamkeit und Hilfsangeboten für Männer.
Die Autoren Verena Kolbe und Andreas Büttner schlussfolgern:
"Die Prävalenz von Gewalt gegen Männer und assoziierte Risikofaktoren wurden bisher nur wenig erforscht. Die Weiterentwicklung der Präventionsarbeit sowie ein spezielles Angebot für betroffene Männer wären wünschenswert."
Ein Großteil der Männer in unseren Beratungsangeboten berichtet über Partnerschaftsgewalt. Gleichwohl werden Väter aber überwiegend als Täter wargenommen, eigene Gewalterfahrungen werden mit Unglauben und Zurückweisungen beantwortet. So kann davon ausgegangen werden, dass in diesem Bereich die Dunkelziffer besonders hoch ist, zudem Hilfsangebote Mangelware sind.
In NRW gibt es seit kurzem ein spezielles Hilfetelefon für Männer