Das Familienministerium zeigt erneut, wie wenig es von der Gleichstellung für Väter hält. So fordert der DGB die Einführung eines eigenständigen Vaterschaftsurlaub für 10 Tage nach der Geburt, so wie es die Vereinbarkeitsrichtlinie der Europäischen Union festschreibt. Die Bundesrepublik riskiert dabei durch die Arbeitsverweigerung der Ministerin eine weitere Verurteilung durch den Europäischen Gerichtshof und Strafzahlungen, die durch die EU-Kommission verhängt werden können.
Der DGB geht davon aus, dass durch den Vaterschaftsurlaub die Bindung zum Kind besser wird und dann auch häufiger und mehr Elternzeit von Vätern genommen wird. Gleichsam nutzt der verbindliche Vaterschaftsurlaub auch den Müttern, die nach der Geburt dann auch mit mehr Unterstützung rechnen können. Der Nebeneffekt ist ebenfalls, dass unterschwellige Karriererisiken durch Elternschaft etwas besser auf beide Geschlechter verteilt werden.
Das Ministerium lässt verlauten, dass bei einem gesetzlichen Vaterschaftsurlaub Väter dann weniger Elternzeit nehmen würden. Wie das Ministerium darauf kommt lässt es dabei offen. Es solltre doch mittlerweile bekannt sein, dass eine gute Bindung zwischen Vater und Kind zu anderen Prioritäten bei Vätern und mehr Chancen für Mütter führt.
Warum man über die Gleichstellung von Vätern nicht Mütter fördern will, bleibt dem geneigten Betrachter unerschließlich.