Nachdem bekannt wurde, dass das Familienministerium mehrfach am Wissenschaftlichen Beirat vorbei Änderungen am Studiendesign anordnete und das Ministerium nicht mehr mit den Beiräten kooperieren will, werden immer mehr Details zu den Hintergründen bekannt, welche selbst in der Presse noch nicht berichtet wurden.
Die vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebene und lange überfällige Studie "Kindeswohl und Umgangsrecht" wird offensichtlich seitens des Bundesfamilienministeriums manipuliert. So lautet kurz zusammengefasst das Fazit aktueller Medienberichte. Wissenschaftler widersprechen, die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates rebellieren offen. Die Freiheit der Wissenschaft ist in Deutschland verfassungsmäßig geschützt (Art. 5(3) GG) - es hat aber den Anschein, dass dem Familienministerium Klientelpolitik wichtiger sind als Grundrechte, geschweige denn die Umsetzung bereits bestehender Grundrechte für Kinder.
Angesichts der jetzt erfolgten Veröffentlichungen hat die Plattform Doppelresidenz eine umfangreiche Chronologie der Ereignisse seit 2014 veröffentlicht. Diese deckt zahlreiche Widersprüche in den Verlautbarungen des Bundesfamilienministeriums auf und geht noch über die bereits veröffentlichten Fakten hinaus.
Die Frage scheint, ob es erst einer Regierungsbeteiligung der FDP bedarf, damit Kinderrechte umgesetzt werden und das Familienrecht modernisiert wird. Die SPD-Ministerinnen der vergangenen Jahrzehnte haben jedenfalls augenscheinlich versagt bzw. die Arbeit verweigert. Und dass die SPD Frau Ex-Doktor Giffey nicht fallen lässt, schaufelt nur das eigene Grab tiefer.