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Hochstrittigkeit von Eltern und die Auswirkungen auf Kinder
Krisen und Konflikte sind natürliche und wichtige Bestandteile von Familiensystemen. Durch die intensive Auseinandersetzung miteinander und den gemeinsamen Prozess der Problemlösung sind sie elementar für die Weiterentwicklung der wechselseitigen Beziehungsgestaltung. Doch was passiert, wenn sich keine konstruktiven Lösungen mehr finden lassen?
Gerade in Trennungsfällen entsteht schnell eine sehr emotionale und zunehmende Konfliktdynamik, die von den Kindern als „Streit ohne Ende“ erlebt wird. Sie leben in einem dauerhaften Zustand von Anspannung und fühlen sich dem elterlichen Konfliktgeschehen oftmals hilflos ausgeliefert. Häufig werden sie zum Streitobjekt der Eltern und verlieren ihren basalen emotionalen Halt. Verstrickt und funktionalisiert überfordern sie sich mit der Rolle als Tröster, Vermittler, Streitschlichter oder gar als Retter und (Mit-) Schuldige.
Hochstrittige Eltern suchen einerseits Unterstützung und wehren sie ebenso ab. Auf der Suche nach Verbündeten entwickeln sie ein enormes Spaltungsvermögen auch im Helfersystem. Die reflektierte und achtsame institutionenübergreifende Zusammenarbeit wird zu einer fachlich besonders anspruchsvollen (aber auch lohnenden) Herausforderung. Wichtig ist dabei, den Blick auf die Kinder und Jugendlichen nicht zu verlieren und Risikofaktoren für eine mögliche Kindeswohlgefährdung zu thematisieren.
Der diesjährige Stuttgarter Fachkongress will zu diesem anspruchsvollen Arbeitsfeld neue Einsichten und Ideen aus Wissenschaft und Fachpraxis vermitteln und neue Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.
Adressat*innen
Der Fachkongress richtet sich bundesweit an alle Fach- und Leitungskräfte der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe, juristischer Handlungsfelder, des Gesundheitswesens und andere am Thema Interessierte.